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Fakten zu Prostatakrebs

Häufigkeit

In Deutschland ist das Prostatakarzinom beim Mann der häufigste bösartige Tumor und die zweithäufigste Krebserkrankung, die bei Männern zum Krebstod führt. 58.780 Männer erkrankten in Deutschland im Jahre 2016 neu an Prostatakrebs. 14.417 Männer verstarben 2016 in Deutschland an einem Prostatakarzinom.

 

Risikofaktoren


Alter ist der wichtigste Risikofaktor für das Auftreten eines Prostatakarzinoms.
Männer, deren Brüder und/oder Vater an Prostatakrebs erkrankt sind oder waren, haben ein erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens ein Prostatakarzinom zu entwickeln.
Außerdem scheinen chronische Entzündungen der Prostata und sexuell übertragbare Erkrankungen das Prosta­takrebsrisiko zu erhöhen.

 

Prävention

Bei der Prävention von Prostatakrebs wird, entsprechend der allgemeinen Empfehlungen zur Krebsprävention, zu einem gesunden Gewicht, körperlicher Aktivität, gesunder Ernährung mit Schwerpunkt auf pflanzlichen Produkten und einem reduzierten Alkoholkonsum geraten. Eine mögliche protektive Wirkung wird Phytoöstrogenen, insbesondere Soja, und einer lycopenreichen Kost, in Tomaten enthalten, zugeschrieben.

 

Früherkennung

Über die Früherkennung von Prostatakrebs informiert die Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU) in ihrer Patienteninformation „PSA-Test: Bedeutung bei der Früherkennung von Prostatakrebs“

 

Auszug:
Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. (DGU)

Wie in der S3-Leitlinie Prostatakarzinom dargelegt, empfiehlt die Fachgesellschaft Männern, die nach ausreichender Information eine Prostatakrebsfrüherkennung wünschen, eine Tastuntersuchung mit PSA-Test ab dem 45. Lebensjahr.

Voraussetzung dafür ist, dass die Männer sich über die Bedeutung dieser Früherkennung informiert haben und von ihrer Urologin/ihrem Urologen darüber aufgeklärt worden sind, welche möglichen Vor- und Nachteile eine PSA-Untersuchung nach sich ziehen kann und welche Nachteile resultieren können, wenn keine Untersuchung erfolgt.

Diese Früherkennungsuntersuchung wird empfohlen für Männer, die eine weitere Lebenserwartung von mindestens 10 Jahren haben und die 45 Jahre oder älter sind. Entscheidend sind immer die persönliche Situation des einzelnen Mannes, sein Alter, sein Gesundheitszustand, die voraussichtliche weitere Lebenserwartung und seine Einstellung zu den Lebensrisiken von Gesundheit und Krankheit.

Männer, deren Väter oder Brüder an einem Prostatakrebs erkrankt sind, haben ein vier- bis fünffach höheres Risiko, selbst an Prostatakrebs zu erkranken. In solchen Fällen wird eine Untersuchung schon ab dem 40. Lebensjahr empfohlen.

Bei unauffälliger Früherkennungsuntersuchung sollte diese in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Wurde nur eine Tastuntersuchung durchgeführt, sollte diese jährlich wiederholt werden. Wurde auch ein PSA-Test gemacht und war dieser sehr niedrig, dann reicht eine Wiederholungsuntersuchung nach drei bis vier Jahren.

Eine obere Altersgrenze für die Früherkennungsuntersuchung für Prostatakrebs gibt es nicht, aber im Allgemeinen ist es ab dem 75. Lebensjahr nicht mehr notwendig, diese durchführen zu lassen, da bei dem meist langsamen wachsenden Krebs und der allgemeinen Lebenserwartung eine Behandlung mittels Operation oder Bestrahlung dann nicht mehr notwendig wäre.

 

Weitere Informationen

S3-Leitlinie Prostatakarzinom
Version 6.2 – Oktober 2021 AWMF-Registernummer: 043/022OL

Patienten-Leitlinie „Früherkennung von Prostatakrebs – Informationen für Männer“

 

Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Prostatakarzinom zu behandeln.

Die Wahl der Behandlung richtet sich nach:

– dem festgestellten Tumorstadium,

– der Aggressivität des Tumors,

– der Familien- und Krankengeschichte,

– Begleiterkrankungen,

– persönlichen Vorstellungen von Lebensqualität,

– Alter und Lebenserwartung.

Die sogenannten kurativen (heilenden) Behandlungsmöglichkeiten verfolgen das Ziel der Heilung, also die vollständige Entfernung oder Zerstörung des Tumorgewebes.

Dazu gehören:

– die operative Entfernung der Prostata (radikale Prostatektomie);

– die Bestrahlung von außen (perkutane Strahlentherapie), von innen (Brachytherapie).

Diese Eingriffe können die Krebserkrankung häufig heilen, können aber mit beträchtlichen Nebenwirkungen verbunden sein. Wenn der Tumor zur Niedrig-Risiko-Gruppe gehört, lässt sich diese heilende Behandlung gegebenenfalls auch so lange hinauszögern, bis der Tumor fortschreitet. Patienten werden zunächst nur in regelmäßigen Abständen überwacht. Diese Behandlung nennt man „Aktive Überwachung“ (englisch: Active Surveillance). In manchen Fällen ist der körperliche Zustand durch Begleiterkrankungen, hohes Alter oder Krebsfolgen bereits so eingeschränkt, dass eine heilende Behandlung möglicherweise mehr Belastung als Nutzen bringt. Dann ist eine lindernde Behandlung möglich. Sie zielt nicht darauf, den Krebs zu heilen, sondern Beschwerden zu lindern und Lebensqualität zu erhalten. Dazu gehören:

– das „langfristige Beobachten“ (englisch Watchful Waiting / WW);

– die Hormonentzugsbehandlung.

Patientenleitlinie „Prostatakrebs II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom“, S. 35

Weitere Informationen

S3-Leitlinie Prostatakarzinom
Version 6.2 – Oktober 2021 AWMF-Registernummer: 043/022OL

Patientenleitlinie „Prostatakrebs I – Lokal begrenztes Prostatakarzinom“

Patientenleitlinie „Prostatakrebs II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes  Prostatakarzinom“

Entscheidungshilfe für Patienten

Die Entscheidungshilfe Prostatakrebs unterstützt Patienten mit nicht metastasiertem Prostatakrebs bei der individuellen Therapieentscheidung. Über 14.000 Patienten haben die Entscheidungshilfe Prostatakrebs der PatientenAkademie der Deutschen Gesellschaft für Urologie in den letzten fünf Jahren bereits dafür genutzt, sich online auf ihr ärztliches Beratungsgespräch vorzubereiten.

 

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