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Plötzliche Nierenschmerzen? Das sollten Sie bei akuter Nierenkolik tun!

Akute Nierenkolik: Was tun bei plötzlichen, heftigen Nierenschmerzen?

Eine Nierenkolik zählt zu den stärksten Schmerzen, die Menschen erleben können. Häufig entsteht sie durch einen Nierenstein, der den Harnleiter blockiert und den Urinabfluss stört. Die Beschwerden beginnen abrupt und strahlen oft von der Lendengegend bis in die Leiste aus. Typische Begleiterscheinungen sind Übelkeit, Erbrechen und manchmal Blut im Urin. In solchen Momenten stellt sich die Frage: Was können Sie selbst tun, um die Qualen zu lindern, bevor ärztliche Hilfe verfügbar ist? Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie im Akutfall vorgehen und wann ein Arztbesuch zwingend ratsam ist.

Ursache und Symptome der Nierenkolik

Nierenkoliken entstehen, wenn ein Stein den Harnleiter verstopft. Dies erhöht den Druck in der Niere und führt zu starken Schmerzen – meist einseitig im unteren Rücken. Diese Schmerzen sind wellenförmig, bewegen sich mitunter in den Unterbauch oder die Leistenregion, und werden von weiteren Beschwerden begleitet. Zu den Hauptsymptomen gehören:

  • Plötzlich einsetzender, intensiver Schmerz im Rücken oder in der Flanke
  • Schmerz, der in Richtung Leiste oder Unterbauch ausstrahlt
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • Vermehrter Harndrang mit Schwierigkeiten beim Wasserlassen

Die Beschwerden können nachlassen, sobald der Stein sich weiterbewegt oder ausgeschieden wird. Häufig ist jedoch medizinische Unterstützung erforderlich.

Soforthilfe bei einer Nierenkolik

Bis Sie ärztliche Unterstützung erhalten, können folgende Maßnahmen helfen:

  • Viel trinken: Erhöhte Wasserzufuhr steigert den Harnfluss und hilft, kleinere Steine möglicherweise auszuspülen. Empfehlenswert sind mindestens zwei Liter Wasser pro Tag, sofern keine Gegenanzeige besteht (z. B. bei Nierenversagen).
  • Wärme anwenden: Eine Wärmflasche, ein warmes Körnerkissen oder ein heißes Bad entspannen die Muskulatur rund um die Harnwege und können krampflösende Effekte haben. Dadurch wird der Schmerz oft gelindert.
  • Bewegung: Leichte Bewegung, wie Spazierengehen, kann die Steinpassage durch den Harnleiter fördern und dadurch ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen.
  • Schmerzmittel: Bei unerträglichen Schmerzen dürfen gängige, rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol kurzfristig in richtiger Dosierung eingenommen werden. Krampflösende Präparate wie Butylscopolamin (Buscopan) können zusätzlich unterstützen. Es empfiehlt sich, die Medikamenteneinnahme mit einem Arzt oder Apotheker abzuklären.

Wann ist ärztliche Hilfe notwendig?

Es gibt Situationen, in denen ein Arztbesuch unumgänglich ist:

  • Starke, anhaltende oder zunehmende Schmerzen trotz Schmerzmitteln
  • Fieber und Schüttelfrost (Hinweis auf Infektion, die potenziell lebensgefährlich sein kann)
  • Deutlich sichtbares Blut im Urin
  • Unfähigkeit, Urin abzulassen trotz Harndrang – Verdacht auf vollständige Harnwegsblockade

In solchen Fällen sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Notaufnahme aufsuchen.

Diagnose und Behandlung durch den Arzt

Der Arzt klärt die Ursache der Beschwerden durch Urin- und Blutuntersuchungen sowie bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Röntgenaufnahme. Die Therapie orientiert sich primär an der Größe und Lage des Steins:

  • Kleine Steine (< 5 mm): Meist reichen Schmerzmittel, krampflösende Medikamente und reichliche Flüssigkeitszufuhr. In rund 80 % der Fälle wird der Stein auf natürlichem Weg ausgeschieden.
  • Größere Steine (> 5 mm): Erfordern spezielle Maßnahmen, beispielsweise eine Stoßwellenbehandlung (ESWL), bei der der Stein zertrümmert wird, oder eine endoskopische Entfernung. In seltenen Fällen ist eine Operation notwendig.

Fazit

Eine Nierenkolik ist extrem schmerzhaft, aber mit den richtigen Sofortmaßnahmen können Sie die Zeit bis zum Arztbesuch überbrücken. Viel trinken, Wärme und Bewegung können den Steinabgang erleichtern. Bei schweren Symptomen, Fieber, sichtbarem Blut im Urin oder blockiertem Harnabfluss ist eine sofortige ärztliche Behandlung unverzichtbar. Um zukünftigen Nierensteinen vorzubeugen, empfiehlt sich langfristig ausreichend trinken und eine angepasste Ernährung.

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