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Die Urologie.

Überraschende Diagnose – Hodenkrebs

Lieber Claudius,

zunächst einmal danke, dass du dir Zeit genommen hast, unsere Fragen zu beantworten. Wie du sicher festgestellt hast, die Hodenkrebs und die Vorsorge nicht wirklich im Bewusstsein junger Männer.

Du bist selbst an Hodenkrebs erkrankt. Wie wurde er entdeckt?

Das war tatsächlich eher Zufall. Ich war mit meinem Hund spazieren, bin mit ihm durch Hamburg getobt und er ist mir in den Schritt gesprungen. Das war eine ziemlich schmerzhafte Angelegenheit. Zunächst habe ich mir nichts dabei gedacht und versucht, den Schmerz auszuhalten. Ich bin noch eine Woche unter schlimmsten Schmerzen arbeiten gegangen. Schließlich bin ich dann doch in die Notaufnahme gefahren. Die Untersuchung durch den Urologen dort hat ergeben, dass ich eine Hodenprellung hatte. Außerdem eine Entzündung, weshalb ich noch ein paar Tage in der Klinik bleiben musste.

Was passierte dann?

Dann wurden weitere Tests und eine Tastuntersuchung bei meiner Urologin durchgeführt. Die Diagnose Hodenkrebs traf mich vollkommen unerwartet. Der PSA-Test zeigte ebenfalls erhöhte Werte…. Kurz darauf folgte die OP.

Was ging dir in dieser Zeit durch den Kopf?

Man kann es kaum in Worte fassen. Du stellst dir vor, was du falsch gemacht hast, ob es an zu viel Alkohol und Zigaretten, der falschen Ernährung lag. Die Krebsdiagnose zeigt dir, wie endlich das Leben doch sein kann und natürlich hast du phasenweise Todesangst. Die Ungewissheit ist das Schlimmste. Man weiß ja nicht, ob der Krebs schon gestreut hat oder nicht. Ich hatte einfach Glück, dass ich von meiner Familie und meinen Freunden aufgefangen wurde und dass ich die Diagnose so früh erhalten habe. Ich muss meinem Hund dankbar sein! (lacht)

Wie sind deine Freunde und deine Familie mit der Diagnose umgegangen?

Sie waren natürlich auch geschockt, aber haben mir Unterstützung zugesichert und waren wirklich immer für mich da. Eine Krebsdiagnose ist ja für alle Beteiligen schwer zu ertragen. Das wird häufig unterschätzt. Reden hilft. Es gibt auch keinen Grund, sich zu schämen, weil es so ein intimes Körperteil getroffen hat. Mir war vorher gar nicht bewusst, wie viele junge Männer Hodenkrebs bekommen.

Wie ging es dir nach der OP und wie geht es dir heute?

Wie erwähnt, wurde ich operiert. Untersuchungen danach haben ergeben, dass ich keine Chemotherapie machen musste, da der Krebs nicht gestreut hatte. Das war eine Mega-Erleichterung. Folge der OP ist, dass mein Körper weniger Testosteron produziert und ich häufig müde bin. Aber damit kann ich umgehen. Durch Tabletten lässt sich Testosteron substituieren. Ich bin jetzt, über drei Jahre nach der Diagnose, gesund und muss alle 6 Monate zur Kontrolle. Damit kann man leben.

Es kann natürlich sein, dass ich aufgrund meiner OP nicht so leicht Kinder bekommen kann. Den Wunsch hatten meine Partnerin und ich aber bisher nicht. Ansonsten ist bei mir alles funktionsfähig, d.h. ich habe Sex wie andere Menschen auch.
Ich bin wirklich froh und erleichtert, dass es bei mir so gelaufen ist.

Bitte, Männer, geht zum Arzt und lasst euch untersuchen! Es ist enorm wichtig, sich regelmäßig durchchecken zu lassen! Das ist mein Appell an euch.

Danke für das Interview und alles Gute!

Weitere Informationen zu Claudius’ Geschichte findet ihr hier

Weitere Informationen, wie ihr regelmäßig eure Hoden checken solltet, findet ihr hier. Es gibt außerdem den Verein PATE e.V., der sich um die Aufklärung zu Hodenkrebs kümmert.

Urologen in der Nähe findet ihr hier.

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