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Trotz Corona-Pandemie:

Anders als in vielen Nachbarländern hat es bei den Organspenden in Deutschland trotz der Corona-Pandemie bisher keinen Einbruch gegeben. Organspende und Transplantation konnten relativ konstant weitergeführt werden. Diese gute Nachricht verbreitete die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) anlässlich ihrer 16. Jahrestagung, die Anfang November online stattfand. Während in Spanien die Zahlen im Frühjahr auf fast ein Viertel der früheren Aktivität zurückgingen und Italien zeitweise einen 30-prozentigen Rückgang verzeichnete, hätten hierzulande vor allem mehr Kapazitäten auf den Intensivstationen ein andauerndes Engagement für die Organspende in den Kliniken ermöglicht und einen Rückgang des Transplantationsgeschehnes bislang verhindert, so die DSO.

Hoffnung auf mehr Organspenden

In den ersten zehn Monaten des Jahres gab es laut der DSO mit 793 postmortalen Organspendern sogar eine leichte Steigerung von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hoffnung auf eine positive Entwicklung der Spenderzahlen machen der Stiftung auch die gesetzlichen Veränderungen für die Organspende und Transplantationsmedizin. So soll das „Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende“ vom 1. April 2019 die Organspendezahlen vor allem durch strukturelle Änderungen bei der Erkennung möglicher Spender in den Kliniken erhöhen. Es stärkt die Rolle der Transplantationsbeauftragten und sorgt für eine aufwandsgerechte Vergütung der Entnahmekrankenhäuser.

Gesetzlich vorgeschrieben ist seit letztem April auch die sogenannte Todesfallanalyse. Sie verpflichtet die rund 1.200 Entnahmekrankenhäuser, die Todesfälle mit primärer oder sekundärer Hirnschädigung zu erfassen und die Gründe zu eruieren, die eine Organspende verhindert haben. In einer ersten Auswertung der bundesweiten Daten zeigt die DSO, dass 2019 potenziell die Anzahl der Organspender hätte verdoppelt werden können.
Auch die seit Anfang September 2020 geltende neue Richtlinie Spendererkennung der Bundesärztekammer unterstützt die Erkennung möglicher Spender, indem sie die frühzeitige Beachtung des Patentenwillens in den Mittelpunkt rückt. Es gelte, bereits zum Zeitpunkt eines zu erwartenden oder vermuteten Hirnfunktionsausfalls den möglichen Wunsch einer Organspende zu ermitteln, bevor die Einleitung einer palliativen Behandlung eine spätere Organspende ausschließe.

Dass die Angehörigenbetreuung mit dem neuen Gesetz offiziell der DSO übertragen wurde, schaffe rechtliche Grundlagen und sei ein wichtiger Eckpfeiler für mehr Wertschätzung und Würdigung der Organspender und deren Familien, betonte die Stiftung im Rahmen ihrer Jahrestagung.

Die meisten Menschen warten auf eine Niere

Trotz der gesetzgeberischen Anstrengungen ist der Mangel an Spenderorganen in Deutschland weiterhin groß: Laut Eurotransplant warten in Deutschland aktuell 9081 Patientinnen und Patienten auf ein Spenderorgan. Die meisten Menschen auf der Warteliste hoffen auf eine Spenderniere. Im Jahr 2019 waren es nach Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation rund 7.100 Patienten, die auf eine Nierentransplantation warten.

Maßgeblich initiiert wurde das „Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende“ von der Deutschen Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU), die bereits Anfang 2018 Systemkorrekturen bei der Organspende gefordert hatte.
In der Debatte um die Änderung des Transplantationsgesetzes zu Beginn dieses Jahres  hatte die DGU als Vertreter des Fachgebietes Urologie, in dem Nieren transplantiert werden, für die Einführung der doppelten Widerspruchslösung plädiert. Beschlossen wurde indes der „Gesetzentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft“, der lediglich eine gewisse Modifizierung der bisherigen Entscheidungslösung darstellt. Die DGU bedauerte die Entscheidung des Bundestages in einer Pressemitteilung.

Die Zahl der Bundesbürger, die ihre Entscheidung zur Organspende in einem Organspendeausweis dokumentieren liegt nach einer Forsa-Umfrage von Ende 2019 lediglich bei 40 Prozent.

Informationen zur Organspende und zum Organspendausweis finden Sie auf der Webseite www.organspende-info.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

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